Computerexperten nannten es schlicht den „digitalen Erstschlag“. Den Kriegsjargon wählten sie nicht zufällig, als vor wenigen Wochen die Hacker-Attacke auf eine iranische Atomanlage mit dem Stuxnet-Virus bekannt wurde.
Denn der Angriff führte Regierungen weltweit vor Augen, was Fachleute lange prophezeiten. Das Internet wird zum neuen militärischen Schlachtfeld. Besonders in den USA verfolgte man die zielgenaue Verbreitung des raffiniert programmierten PC-Schädlings mit Sorge.
Die Weltmacht ist trotz jahrelanger Mühen noch immer nicht vollends gegen die Bedrohung aus dem Netz gefeit. Zwar schuf das Militär mit dem US Cyber Command ein Spezialkommando, das bald auch digitale Attacken etwa auf das amerikanische Strom- und Handynetz oder das Bankensystem abwehren soll. Doch auch ein halbes Jahr nach ihrem Start ist die Einheit weder voll einsatzbereit noch wirklich schlagkräftig.