Die Finanzmärkte kommen nicht zur Ruhe: Die Aktienbörsen fahren Achterbahn der Euro steckt in der Krise und der Goldpreis setzt seine Rekordjagd fort. 1 252 Dollar kostete die Feinunze Gold vergangene Woche in der Spitze, ehe leichte Gewinnmitnahmen einsetzten.

Auch in Euro war das Edelmetall mit 1 051 Euro je Feinunze so teuer wie noch nie und wurde damit seinem Status als Krisenwährung gerecht. Gold-Begeisterte sehen den Preis damit aber noch lange nicht am Ziel. Sie gehen davon aus, dass sich die Fluchtbewegung der Anleger noch verstärkt. Selbst drastische Preisprognosen von 3 000 Dollar pro Feinunze und mehr für Gold sind keine Seltenheit. Bemerkenswert an der jüngsten Rally des Goldpreises ist, dass sie bei parallel steigendem Dollar-Kurs stattfand. In der Regel laufen die beiden Kurven gegenläufig. Auch im vergangenen Herbst, als Gold erstmals über 1 200 Dollar stieg, ging die Bewegung mit einer Dollar-Schwäche einher. Und die anschließende Korrektur im Dezember fiel mit dem Beginn der Euro-Talfahrt zusammen.

Dass es weiter aufwärts geht ist aus technischer Sicht zum aktuellen Zeitpunkt allerdings sehr wahrscheinlich. Der Aufwärtstrend, den der Chart ausgebildet hat, ist über alle Zeiträume intakt, das heißt es wurden kontinuierlich neue Hochpunkte markiert. Nach der Grundthese aller Charttechniker – „the trend is your friend“ – spricht das für einen weiteren Anstieg.

Untermauert wird die positive Tendenz durch einen „geradezu lehrbuchartigen Rücksetzer“ im Chart Ende vergangenen Jahres, den Experten als wichtige Konsolidierungsphase wertet. Im Dezember 2009 hatte der Goldpreis nach einem Anstieg um mehr als 300 Dollar vorübergehend die Richtung gewechselt und bis in den Bereich um 1 065 Dollar korrigiert. Allerdings nur, um im Februar erneut zu drehen und die Verluste schnell wieder auszugleichen.

Dass dem steilen Anstieg zum Ende der vergangenen Woche ein kleiner Rücksetzer bis auf 1 220 Dollar folgte, ist aus Sicht der Experten unproblematisch: „Auf dem aktuellen Niveau ist Gold sehr gut unterstützt, kritisch würde es erst, wen die letzten signifikanten Tiefs unterschritten würden“, so Experten. Bis zu einem ernsthaften Test des Aufwärtstrends sieht er aber noch reichlich Luft. Erst im Bereich von 1 150 bis 1 165 Dollar liege die erste relevante Unterstützungslinie.