Wussten wir das nicht schon lange? Bei der Telekom-Aktie war damals auch J E D E R Aktienspezialist. Was hats gebracht?

Reiche Deutsche verhalten sich in Finanzangelegenheiten oft irrational, zeigt eine Studie. Verantwortlich dafür ist unzureichende Beratung. Diese Studie wurde im Auftrag der Liechtensteiner LGT Bank verfasst.

Schuld an dieser Selbstüberschätzung ist, dass man die eigenen gewonnen Informationen oftmals „falsch“ bewertet oder/und denkt, man weiss es, aber verfügt eigentlich nur über „Halbwissen“. Dies führt dazu, dass: Je höher die Anleger ihr Finanzwissen selber einschätzen, desto irrationaler verhalten sie sich in ihren Entscheidungen.

Als Beispiel für die Irrationalität nennt die Studie, dass die Portfolien der befragten Kunden, die alle mindestens über ein liquides Vermögen von einer halben Million Euro verfügen, zu rund zwei Dritteln mit Wertpapieren aus dem jeweiligen Heimatmarkt gefüllt seien. „Das bedeutet für viele Anleger ein erhebliches Klumpenrisiko.“ Risikoverständnis und Anlageverhalten fielen oft auseinander. So zähle sich die Mehrheit der Wohlhabenden aus Deutschland (78 Prozent) nicht zu den risikofreudigen Anlegern, in den Portfolien dominierten aber risikoreiche Anlagen wie Aktien. 60 Prozent der Befragten hatten sich selbst gute bis sehr gute Kenntnisse bei Anlagethemen attestiert.

Genau hier muss aber gute Finanzberatung ansetzen. Ein guter Finanzberater muss seine Mandaten auch einmal auf solche eigenen Fehleinschätzungen hinweisen, dies erforderlichenfalls in einem Beratungsprotokoll festhalten. Manchmal muss man Mandanten vor eigenen Entscheidungen schützen.